Kommentar

Offener Brief an Bundespräsident Steinmeier

Thorsten Barth
Gründungsmitglied
Diesen Brief habe ich (Thorsten Barth) am 04. Juni ans Bundespräsidialamt geschickt. Wenn Sie sich anschließen möchten, die Adresse lautet: bundespraesidialamt@bpra.bund.de
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Krefeld mit mehreren Mikrofonen der Presse auf ihn gerichtet.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Krefeld

Sehr geehrter Herr Bundespräsident Dr. Steinmeier,

dies schreibe ich Ihnen persönlich als dreifacher Vater, sowie auch stellvertretend für Eltern und Großeltern, die unserem Verein Zukunft für Kinder e.V. beigetreten sind und mit denen ich auch Woche um Woche ehrenamtlich beispielsweise bei den Parents For Future zusammenarbeite.

Sie haben in den letzten Tagen von vielen besorgten Bürgerinnen und Bürgern einen Aufruf erhalten, in dem Sie darum gebeten werden, eine neue „Ruckrede“ zu halten, in der Sie die entscheidende Bedeutung von Klimaschutz für das Wohlergehen der Menschen in diesem Land und weltweit klarstellen.

Diesem Aufruf schließe ich mich, schließen wir uns, an.

Wie Sie wissen, befinden sich in Berlin einige Menschen im Hungerstreik, um Kanzler Scholz dazu zu bewegen, wenigstens einmal klar und ehrlich die Wahrheit auszusprechen, ohne zu lamentieren.

1. Die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre ist bereits viel zu hoch.

2. Der Fortbestand der Menschlichen Zivilisation ist durch die daraus resultierende Erderwärmung ernsthaft gefährdet.

In Sie, sehr geehrter Herr Präsident, setze ich – anders als in Scholz – großes Vertrauen, dass Sie das Format haben, diese Wahrheit deutlich auszusprechen.

Daher bitte ich Sie: Nehmen Sie diese Fakten in eine Ihrer nächsten Reden auf. Betonen Sie bitte, wie wichtig es ist, dass wir uns jetzt alle hinter der Aufgabe versammeln, unsere eigene Zukunft und das Wohlergehen der kommenden Generationen zu sichern, zu denen auch unsere eigenen Kinder und Enkel gehören.

Der Schutz unseres eigenen Überlebens ist eine übergreifende Aufgabe, die über parteipolitischen Erwägungen und Klientelpolitik stehen muss, so wie auch der Erhalt unserer Demokratie und unserer freiheitlichen Grundordnung.

Und wir erleben ja bereits bei der aktuellen Erderwärmung von „nur“ 1,5 Grad, dass wir in unserem Leben und Wirtschaften bereits empfindlich beeinträchtigt werden. In Süddeutschland gehen viele Orte in den Fluten unter. Alleine die Katastrophe im Ahrtal hat über hundert Menschenleben und rund 30 Mrd. € für den Wiederaufbau gekostet. Dort hat der politische Wille auf Landes- und Bundesebene nicht einmal dafür gereicht, im Zuge des Wiederaufbaus eine Modellregion für 100% erneuerbare Energien zu schaffen. Desinformationen, populistische Versprechungen und Irreführungen im Zusammenhang mit der Klimakrise beschädigen zudem unsere Demokratie.

Indem Sie, Herr Präsident, eine klare Sprache zu dem Thema sprechen, können Sie den Menschen im Land Orientierung geben. Diese ist auch wichtig, um antidemokratische Kräfte zu stoppen.

Mit hoffnungsvollen Grüßen
Thorsten Barth
Mitglied des Vorstands
Interessenvereinigung Zukunft für Kinder e.V.

Thorsten Barth
Gründungsmitglied
Thorsten Barth ist erfolgreicher Unternehmer, Vater einer glücklichen Patchworkfamilie und bringt Erfahrung aus den Bereichen Kommunikation, (Online-)Marketing, Informatik, sowie Klima und Energie ein. Neben Zukunft für Kinder engagiert er sich u.a. bei den Parents For Future, im Landesarbeitskreis Energie des BUND Hessen und ist Mitinitiator der ehrenamtlichen Photovoltaikberatung „Solarinitiative Wetterau“.