Der Tag wurde im Jahr 2005 von der UN-Generalversammlung eingeführt, als die UN-Millenniumsentwicklungsziele¹ verabschiedet wurden. Solidarität wurde dabei als eine Grundvoraussetzung für die Bekämpfung globaler Probleme wie Armut und Ungleichheit anerkannt.
Der Tag erinnert daran, dass die Menschheit gemeinsam Verantwortung trägt, insbesondere für die Unterstützung von Menschen in Not und für die Förderung der sozialen Gerechtigkeit.
Ziele des Tages sind, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Bedeutung von Solidarität für die Bewältigung globaler Herausforderungen hervorhebt. Einheit und Zusammenarbeit sollen gefördert werden, um Menschen zu ermutigen, sich für die Schwächsten in der Gesellschaft einzusetzen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Internationale Initiativen, welche die Solidarität zwischen Ländern stärken, um Ungleichheiten zu reduzieren und nachhaltige Entwicklung zu fördern, werden unterstützt.
Solidarität ist besonders wichtig, um die ärmsten und am stärksten gefährdeten Gemeinschaften zu unterstützen. Es gilt, gemeinsame Verantwortung zu tragen für die Bewahrung der Umwelt und für die Zukunft der kommenden Generationen. Solidarität ist die Grundlage für den Aufbau friedlicher und stabiler Gesellschaften.
Der Tag ist eine Gelegenheit, innezuhalten und sich bewusst zu machen, wie wichtig Solidarität in einer Welt ist, die von wachsender Ungleichheit, Konflikten und Klimakrisen geprägt ist. Er lädt dazu ein, konkrete Schritte zu unternehmen, um eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft zu schaffen.
Aber was bedeutet Solidarität konkret?
Solidarität bedeutet Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung innerhalb einer Gemeinschaft oder zwischen Menschen. Es geht darum, Verantwortung füreinander zu übernehmen, insbesondere für diejenigen, die in schwierigen Lebenssituationen oder benachteiligt sind. Solidarität basiert auf der Einsicht, dass wir alle miteinander verbunden sind und gemeinsam mehr erreichen können als allein.
Das Wort Solidarität leitet sich vom lateinischen Begriff „solidus“ ab, was fest, unerschütterlich oder verbunden bedeutet. Es bezeichnet eine enge Verbundenheit und das Einstehen füreinander in guten wie in schwierigen Zeiten.
Wesentliche Merkmale von Solidarität sind:
- Gemeinschaftssinn: Solidarität erfordert das Bewusstsein, dass wir Teil einer Gemeinschaft sind – sei es in einer Familie, einem Land oder weltweit.
- Verantwortung: Solidarität zeigt sich in der Bereitschaft, sich aktiv für andere einzusetzen, z. B. durch Unterstützung in Notlagen.
- Gleichheit und Gerechtigkeit: Solidarität zielt darauf ab, Ungleichheiten zu reduzieren und Menschen eine faire Chance zu geben.
- Empathie und Mitgefühl: Sie beruht darauf, die Bedürfnisse und Probleme anderer wahrzunehmen und darauf zu reagieren.
Beispiele für Solidarität sind:
- Individuell: Jemandem helfen, die:der in Not ist, z. B. durch Spenden, Freiwilligenarbeit oder emotionale Unterstützung.
- Gesellschaftlich: Streiks oder Demonstrationen, bei denen Menschen sich für gemeinsame Rechte einsetzen.
- International: Länder helfen einander bei Naturkatastrophen oder Krisen, wie durch humanitäre Hilfe oder Entwicklungshilfe.
In einer Welt, die von Ungleichheit, Krisen und globalen Herausforderungen geprägt ist, hat Solidarität eine zentrale Bedeutung. Sie ermöglicht es, Brücken zwischen unterschiedlichen Gruppen, Kulturen oder Nationen zu bauen und eine gerechtere, friedlichere Gesellschaft zu schaffen. Solidarität ist auch ein Schlüssel für den Umgang mit globalen Problemen wie Armut, Klimakrise und Migration.
Insgesamt ist Solidarität ein Ausdruck von Menschlichkeit und eine Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben.
¹Die UN-Millenniumsentwicklungsziele (Millennium Development Goals, MDGs) waren eine globale Entwicklungsagenda, die von den Vereinten Nationen im Jahr 2000 verabschiedet wurde. Sie umfassten acht Ziele, die bis zum Jahr 2015 erreicht werden sollten. Die MDGs richteten sich auf die Bekämpfung von Armut, Hunger, Krankheiten und anderen globalen Herausforderungen, um die Lebensbedingungen von Menschen weltweit zu verbessern, insbesondere in Entwicklungsländern.
Nach 2015 wurden die MDGs von den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) abgelöst. Die SDGs bauen auf den Erfolgen der MDGs auf und erweitern sie um Themen wie Klimaveränderung, Umwelt, wirtschaftliche Ungleichheit und Frieden. Sie sind miteinander verknüpft, was bedeutet, dass Fortschritte in einem Bereich oft auch andere Ziele unterstützen.
Diese umfassen 17 Ziele, die ambitionierter sind und bis 2030 erreicht werden sollen. Sie legen ihr Gewicht noch mehr, wie bereits erwähnt, auf ökologische Nachhaltigkeit, Klimaschutz und globale Partnerschaft. Die 17 Ziele richten sich an alle Länder der Welt – sowohl Entwicklungs- als auch Industrieländer.
Die 17 Ziele im Überblick:
- Keine Armut
Armut in all ihren Formen und überall beenden. - Kein Hunger
Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und nachhaltige Landwirtschaft fördern. - Gesundheit und Wohlergehen
Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten. - Hochwertige Bildung
Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung für alle fördern. - Geschlechtergleichheit
Gleichstellung der Geschlechter erreichen und Frauen stärken. - Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
Zugang zu Wasser und Sanitärversorgung für alle sicherstellen. - Bezahlbare und saubere Energie
Zugang zu bezahlbarer, zuverlässiger und nachhaltiger Energie für alle gewährleisten. - Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit fördern. - Industrie, Innovation und Infrastruktur
Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen und Innovation fördern. - Weniger Ungleichheiten
Ungleichheiten innerhalb und zwischen Ländern verringern. - Nachhaltige Städte und Gemeinden
Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten. - Nachhaltige/r Konsum und Produktion
Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen. - Maßnahmen zum Klimaschutz
Dringend Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakatastrophe ergreifen. - Leben unter Wasser
Ozeane, Meere und marine Ressourcen nachhaltig nutzen und schützen. - Leben an Land
Ökosysteme schützen, Wälder nachhaltig bewirtschaften und Wüstenbildung bekämpfen. - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Friedliche und inklusive Gesellschaften fördern und Zugang zu Rechtssicherheit gewährleisten. - Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Globale Partnerschaften für nachhaltige Entwicklung stärken.
Weiterführende Informationen
Mehr zu den SDGs findest du auf den offiziellen Seiten der UN:
Diese Plattformen bieten detaillierte Informationen und Tools, um die Ziele besser zu verstehen und umzusetzen.
Weitere Quellen:
https://www.kleiner-kalender.de/event/tag-der-menschlichen-solidaritaet/105163.html
https://whlist.net/de/holiday/590/international-day-of-solidarity-of-people
https://dertagdes.de/jahrestag/internationaler-tag-der-menschlichen-solidaritaet/
https://www.un.org/en/observances/human-solidarity-day
https://documents.un.org/doc/undoc/gen/n00/559/51/pdf/n0055951.pdf