Fake
Eine Lüge der Öl- und Gaslobby
Die Öl- und Gaslobby verbreitet derartige Desinformationen seit Jahrzehnten. Grundsätzlich ist es zwar richtig, dass Pflanzen CO2 zum Wachsen brauchen und eine höhere Konzentration des Gases das Wachstum fördern kann. Pflanzen brauchen jedoch auch Wasser und fruchtbare Böden, in denen Mikroorganismen, Pilze, Würmer usw. leben. Auf einem vertrockneten Acker wächst auch bei noch so hoher CO2-Konzentration keine Pflanze. Auch unser heimischer Wald stirbt keineswegs an einem Mangel an CO2, sondern weil er durch längere trockene Sommer geschädigt und anfällig für Borkenkäferbefall wird.
Es wächst immer weniger auf unseren Feldern
Dass die Lebensmittelpreise steigen, hat nicht nur mit dem Ukrainekrieg oder Wirtschaftssanktionen zu tun, sondern die gruselige Wahrheit ist auch: Es wächst bereits heute immer weniger auf unseren Feldern. Der „Economist“ schrieb vor einigen Monaten: „Europa ist reich und kann Lebensmittel kaufen, die es nicht selbst anbauen kann.“ Das ist wahr. Wenn wir mit unserer höheren Kaufkraft aber die globalen Preise noch höher treiben, leiden darunter besonders die Ärmsten. Wir können etwas dagegen tun: Weniger tierische Produkte essen und durch pflanzliche ersetzen. Und weniger Lebensmittel verschwenden. Damit bekämpfen wir gleichzeitig eine Ursache der Klimaveränderungen, nämlich die intensive Bodennutzung und Abholzung für Futtermittel, und wir lassen Lebensmittel für die Ärmsten übrig.
Italien
Der längste Fluss Italiens war diesen August so ausgetrocknet, dass der Fluss seine Richtung umkehrt: Statt Süßwasser ins Meer lief Meerwasser Richtung Quelle. Ein Desaster von biblischem Ausmaß. Genau hier liegen die wichtigsten Anbaugebiete des Landes. „Mehr als ein Viertel des in der EU produzierten Reises stammt von hier“. Landwirt:innen in der Region rechnen mit Ernteausfällen bis zu 70 Prozent. Bei der Mais-Ernte könnten sogar bis zu 80 Prozent wegfallen.
- Wie die Dürre Norditalien in die Verzweiflung stürzt (Tagesspiegel)
- Der Gardasee trocknet aus: Touristen bleiben fern, Italiener sorgen sich um die Schifffahrt und Landwirte bangen um ihre Ernte. Ein Besuch an den Brennpunkten (Tagesspiegel)
Deutschland
Bei uns in Deutschland rechnen die Landwirt:innen aufgrund der Trockenheit mit Ernteausfällen von bis zu 40 Prozent. U.a. Kartoffeln werden wohl deutlich teurer: Sie sind dieses Jahr deutlich kleiner und es gibt insgesamt weniger. Nach Jahren mit lang andauernder Trockenheit ist in diesem Jahr vielerorts starker und lang andauernder Regen schuld.
- Meldung des Bauernverbands zur Ernte 2024 – „Die Landwirtschaft bekommt die Auswirkungen des Klimawandels auch in diesem Jahr wieder deutlich zu spüren. Extremwetterereignisse stellen eine große Herausforderung dar. Die Niederschlagsmengen im vergangenen Herbst haben bereits für eine verspätete Aussaat bei vielen Kulturen gesorgt. Die unbeständige Witterung mit Unwettercharakter macht uns Sorge“, so Rukwied, Präsident des Bauernverbands
Frankreich
Besonders hart trifft es Frankreich: Satellitenbilder zeigen, wie sich die für ihre Landwirtschaft und Delikatessen berühmte Nation vor unseren Augen in eine ausgetrocknete Steppe verwandelt. Vielerorts muss die Produktion gestoppt werden, u.a. bei Käse
- Alarmstufe Rot in Südfrankreich (Tagesschau, Mai 2023)
- In Frankreich wird das Trinkwasser knapp (ZDF Heute, September 2023)
- In welcher Region in Frankreich wird es im Jahr 2024 den größten Wassermangel geben? (September 2024)
Spanien
Spanien ist Hitze zwar gewohnt, aber auch hier werden Ernte-Einbußen „von Gerste, Roggen und Weizen bei rund 25% liegen“. Spanien ist zudem wichtiger Produzent von Avocados & Oliven; tausende Bäume werden nun jedoch bewusst abgerissen um Wasser zu sparen.
- Das Dürre-Drama der Bauern Spaniens | DW | 09.08.2022
- Die Talsperren leer, das Wasser rationiert: Spaniens Landwirte leiden extrem unter Wassermangel. Oliven und Getreide vertrocknen. Die Krise sei von den Landwirten mit verursacht, sagen Kritiker
Europa
Rund die Hälfte Europas leidet unter „ernster Dürre und „gravierender Bodentrockenheit“, weitere 17% haben den Punkt erreicht, an dem „die Vegetation leidet und teils stirbt oder zurückgeht“. Auch Grundwasser verschwindet vielerorts.
Insgesamt erleben wir derzeit eine Jahrhundert-Katastrophe. Selbst in Österreich ist der Anbau des Grundnahrungsmittels Mais gefährdet; ein Landwirt klagt, in diesem Sommer „bilde der Mais keine Kolben aus, werde braun und bleibe kleinwüchsig“.
- Europa droht größte Dürre seit 500 Jahren (DerStandard.de)
- Rinnsale statt Flüsse, aufgeheizte Seen, ausgetrocknete Felder: Landwirte erwarten massive Ernteausfälle. Über in den Wind geschlagene Warnungen und tröpfchenweise Bewässerung (DerStandard.de)
Der Wald stirbt durch die Klimaerhitzung und durch Abholzung
Weltweit werden Wälder vor allem für Fleisch- und Milchkonsum, Pelletheizungen und Dieselfahrzeuge gerodet, sowie für den Bergbau. Die Erderwärmung führt ebenfalls zu großen Waldverlusten, vor allem durch Brände. Die Nutzholzgewinnung spielt nur eine untergeordnete Rolle.
- Durch die Klimaerhitzung gibt es bereits heute lange Trockenperioden, die die Bäume schwächt, Borkenkäfer begünstigt und Brände verursacht. Dazu kommen häufigere und intensivere Brände. Nicht umsonst wurde in Australien 2019 der Spruch „Es gibt keine Klimawandelleugner am Ende eines Feuerwehrschlauchs“ geprägt. Diese Auswirkungen werden mit steigender Temperatur noch schlimmer.
- Die tropischen Regenwälder werden vor allem für die Produktion von Futtermitteln bzw. für Weidetiere, sowie für Palmöl-Beimischungen im Dieselkraftstoff abgeholzt, zudem auch für den Bergbau (-> siehe Frage 49).
- Urwälder, beispielsweise in Osteuropa und Kanada werden (teilweise illegal) gerodet und in großem Stil zu Holzpellets verarbeitet (-> siehe Frage 32).
Weltweite Folgen der Klimaerhitzung für unsere Nahrungsmittelversorgung
Extremwetterereignisse vernichten auch weltweit Ernten
- „Nachhaltig in Graz“ führt eine Umfassende Liste der Berichte über Extremwetterereignisse auf der ganzen Welt, seit dem Jahr 2023. Die Listen jeweils für einen Monat sind unglaublich lang, z.B. der Juni 2023 oder auch der Oktober 2024.
- Zusammenfassung von Meldungen über den Hurricane Milton in Florida auf CNN
- Oktober 2024: in Frankreich fielen stellenweise mehr als 60 Zentimeter Regen, also 600 Liter pro Quadratmeter in 48 Stunden.
- Durch Niederschläge in Bangladesch wurden im Oktober rund 1,1 Mio. Tonnen Reis vernichtet. – eine von vielen Meldungen, die zeigen, dass nicht nur Trockenheit unsere Versorgung mit Nahrungsmitteln in Gefahr bringt.
- Ernteausfälle bedrohen immer wieder die Ernährungssicherheit vieler Menschen (Welthungerhilfe)
Wissenschaftler:innen prognostizieren weitreichende Folgen für die Ernährungssicherheit
Dieser Abschnitt wird demnächst fertiggestellt.