Fakt
Eine wissenschaftliche Tatsache
Werden bestimmte globale Durchschnittstemperaturen über längere Zeit überschritten, löst dies unumkehrbare Vorgänge aus: Das Abschmelzen des Grönlandeises, das Absterben des Amazonas-Regenwaldes, das Auftauen der Permafrostböden und viele weitere. All dies beschleunigt wiederum die Klimaerhitzung. So entsteht ein Domino-Effekt, den wir Menschen irgendwann nicht mehr aufhalten können.
Über hunderttausend Jahre lag die CO2-Konzentration in der Atmosphäre nie über 300 ppm (parts per million). In den letzten 12.000 Jahren, in denen sich die menschliche Zivilisation entwickelt hat, lag sie zwischen 260 und 280 ppm. Durch das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas kommen derzeit Jahr für Jahr 35 Milliarden Tonnen hinzu. Heute liegt die Konzentration schon bei 420 ppm und steigt jedes Jahr weiter.
Als Wert, der gerade noch sicher ist, gelten 350 ppm. Die CO2-Konzentration muss also wieder gesenkt werden, um in den sicheren Bereich zu kommen.
Kippelemente des Erdsystems
Die Weltkarte des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung zeigt 15 bekannte Kippelemente, die unterschiedlich schnell instabil werden und sich gegenseitig beeinflussen.
2023 sprach der Direktor des PIK, Johan Rockström auf dem Word Economic Forum über die Kippelemente, die das Weltklimasystem regulieren: 9 von ihnen zeigen bereits heute Zeichen der Instabilität. Es besteht also akute Gefahr, dass das Klima in den nächsten Jahrzehnten „umkippt“ und die freundlichen Lebensbedingungen für die Menschheit ein Ende haben:
Was heißt das für uns Menschen?
Die Folgen einer Erderwärmung von 2°C und darüber können wir für uns und unsere Kinder kaum vorstellen. In den letzten Jahren haben Hitzewellen, Dürren, Fluten und Brände bereits in Häufigkeit und Intensität zugenommen, obwohl das Klima im Durchschnitt erst knapp 1,5° heißer ist, als vor der Industrialisierung. Wer heute 50 Jahre oder jünger ist, wird die weitere Erhitzung auf 2°C und darüber hinaus noch miterleben, mit noch stärkeren Stürmen, Überflutungen und mit langen Trockenphasen, in denen Trinkwasser knapp wird und die Feldfrüchte verdorren.
Jeder dritte Mensch lebt in einer zukünftigen Todeszone.
Die Studie „Quantifying the Human Cost of Global Warming“ wurde 2023 in „Nature“ veröffentlicht. Sie zeigte, dass sich durch eine Klimaerhitzung auf 2,7°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau die klimatischen Bedingungen auf der Welt so verändern, dass Menschen in weiten Teilen der Erde im Freien nicht mehr überleben können, weil es zu heiß und gleichzeitig zu feucht ist. In den betroffenen Gebieten leben heute mehr als 2,5 Milliarden Menschen.
Im Juni 2023 stellte Klimaforscher Hans-Joachim Schellnhuber die Studie vor. Der Vortrag ist erschütternd:
Weiterführende Informationen
- Der aktuelle Forschungsstand zu den Kippelementen auf der Website des PIK mit interessanten Details zu allen Kippelementen und deren Wechselwirkungen.
- Das Holocene Project hat das Ziel, einen Masterplan für die Menschheit zu erarbeiten, mit dem nicht nur das Energiesystem vollständig von Öl, Gas und Kohle auf erneuerbare Energien umgestellt wird, sondern auch die Land- und Forstwirtschaft so umgestellt wird, dass die CO2-Konzentration wieder gesenkt werden kann.
Grundlagen über den Klimawandel
- Umweltbundesamt – Grundlagen des Klimawandels
- Klimafakten.de – Wissenschaftliche Fakten zum Klimawandel
- Bundesumweltministerium – Klimawandel und seine Folgen
- WWF – Fakten zum Klimawandel
Häufige Desinformationen über den Klimawandel
„Der Klimawandel sei natürlich und nicht menschengemacht” – Diese Behauptung ignoriert wissenschaftliche Beweise, die zeigen, dass der aktuelle Temperaturanstieg hauptsächlich durch menschliche Aktivitäten, vor allem durch Verbrennung fossiler Brennstoffe, verursacht wird.
„CO₂ mache nur einen kleinen Teil der Atmosphäre aus und habe keinen großen Einfluss” – Obwohl CO₂ nur etwa 0,04 % der Atmosphäre ausmacht, hat es einen großen Einfluss auf das Klima, weil es als Treibhausgas die Wärme in der Atmosphäre festhält. Gegenüber dem vorindustriellen Wert ist die Konzentration heute fast 1,5 mal höher. Es wäre absurd anzunehmen, dass eine solche Erhöhung keinen Einfluss auf die Temperatur der Erde habe.
„Das Klima habe sich schon immer verändert – auch die heutige Änderung sei ganz normal“ – Zwar gab es in der Erdgeschichte natürliche Klimaveränderungen, aber der gegenwärtige Wandel verläuft viel schneller und wird hauptsächlich durch menschliche Aktivitäten verursacht. Siehe auch Frage 3 – In der Römerzeit und im Mittelalter war es schön warm in Europa. Bedeutet das, dass der Klimawandel ganz normal ist?
„Es gäbe keinen wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel” – Tatsächlich sind sich über 97 % der Klimaforscher:innen einig, dass der Klimawandel real ist und durch den Menschen verursacht wird. Zweifel an dem Konsens lassen sich zu pseudowissenschaftlichen Instituten zurückverfolgen, die der Erdölindustrie nahe stehen.