Fakt oder Fake?

Erkennen Sie die Lügen der Öl- und Gasindustrie?

Frage 16

Sollten Windräder im Wald verboten werden?

Foto: Windrad im Wald: Foto von Ferdinand Stöhr

Eine Lüge der Öl- und Gaskonzerne

Desinformationen gegen Windkraft werden von der fossilen Brennstoffindustrie systematisch verbreitet.

Windenergie ist dezentral und wird immer billiger. Das bedroht die Profite der fossilen Branche. Diese kämpft daher besonders vehement gegen Windkraft und nützt die Liebe der Menschen zum Wald für ihre Interessen aus – dabei stirbt der Wald weltweit vor allem durch den Klimawandel – und wird für Futtermittelproduktion und für Beimischungen zu Kraftstoffen abgeholzt.

Richtig ist:

Ein modernes Windrad erzeugt rund 10 Mio. kWh Strom im Jahr und spart so viel CO2, wie rund 2.000 Hektar ge- sunder (!) Wald – wenn man das Holz hinterher nicht verbrennt. Bergkämme sind mit viel Wind besonders gute Standorte, dort wachsen Bäume durch Trockenheit nur schlecht.

Ein modernes Windrad erzeugt rund 10 Mio. kWh Strom pro Jahr. Bergkämme sind besonders gute Standorte für Windräder. Dort weht viel Wind. Bäume wachsen durch Trockenheit  und dünne Böden und schlecht. Man bräuchte rund 2.000 Hektar Wald, um so viel CO2 zu binden, wie ein Windrad vermeidet. Und das Holz dürfte man weder verbrennen noch verrotten lassen.

Zahlen und Fakten über Windkraft

Mehr darüber: Umweltbundesamt – CO₂-Emissionen und Windenergie

Häufige Desinformationen über Windkraft

Windkraft im Wald

Windräder zerstören großflächig Wälder“ – In der Realität werden für den Bau nur sehr begrenzte Flächen gerodet, meist entlang bereits existierender Forstwege. Insgesamt rechnet man mit 3/4 Hektar pro Windrad. Windräder zerschneiden auch nicht wie Straßen Biotope. Zudem gibt es Ausgleichsmaßnahmen, bei denen z.B. Bäume auf anderen Flächen angepflanzt werden.

Bäume absorbieren mehr CO₂ als Windkraft einsparen kann“ – Windenergieanlagen vermeiden in kurzer Zeit durch die erzeugte grüne Energie deutlich mehr CO₂-Emissionen als ein Wald in derselben Fläche absorbieren könnte. Der genaue Faktor ist abhängig von den spezifischen Bedingungen, liegt heute zwischen dem 1.000 bis 2.000-fachen pro Jahr. Dazu kommt, dass solche Berechnungen davon ausgehen, dass das Holz am Ende weder verbrannt wird, noch verrottet – denn dabei wird das gebundene CO₂ wieder in die Atmosphäre freigesetzt.

Mehr darüber:

CO₂-Rucksack des Fundaments und des Stahlturms

Desinformation: Die Herstellung und der Bau von Windrädern verursachen so viel CO₂ (zum Beispiel durch die Betonfundamente und Stahltürme), dass sie ihre eigene Klimabilanz nie ausgleichen.

Fakten: Der CO₂-Ausstoß, der bei der Herstellung von Windkraftanlagen entsteht (der sogenannte CO₂-Rucksack), wird in der Regel nach 6 bis 12 Monaten Betrieb ausgeglichen. Ein Windrad, das über 20 bis 25 Jahre in Betrieb ist, spart dann ein Vielfaches der bei seiner Herstellung entstandenen CO₂-Emissionen ein.

Mehr darüber: Fraunhofer ISE – Umweltbilanz von Windkraftanlagen

Recycling der Rotorblätter

Desinformation: Windräder seien am Ende ihrer Lebensdauer kaum recycelbar, insbesondere die Rotorblätter, die als Sondermüll auf Deponien landen.

Fakten: Es stimmt, dass das Recycling von Rotorblättern aufgrund des verwendeten glasfaserverstärkten Kunststoffs schwierig ist. Allerdings gibt es bereits Verfahren, um die Rotorblätter zu recyceln, und es werden kontinuierlich neue Technologien entwickelt, um die Wiederverwertung effizienter zu gestalten. Zudem ist der Anteil der Rotorblätter am Gesamtmaterial eines Windrads sehr gering.

Ein einziges modernes Windrad spart im Laufe seines Lebens (hier angenommen: 25 Jahre) rund 250.000 Tonnen Kohle ein. Diese müssen auch nicht ausgebaggert und transportiert werden. Die Kohle ist dann unwiederbringlich verschwunden, der Kohlenstoff erhöht in der Atmosphäre den Treibhauseffekt. Was sind im Vergleich dazu 3 Rotorblätter, selbst wenn das Recycling aufwändig ist?

Mehr darüber: Umweltbundesamt – Recycling von Windkraftanlagen

4. Gefährdung von Vögeln

Desinformation: Windräder töten in großen Mengen Vögel und Fledermäuse und schaden der Artenvielfalt massiv.

Fakten: Zwar können Windräder eine Gefahr für Vögel darstellen, aber durch eine sorgfältige Standortwahl und moderne Technologien wie Detektionssysteme können diese Risiken stark minimiert werden. Statistisch gesehen sterben deutlich mehr Vögel durch Gebäude, Straßenverkehr und Hauskatzen als durch Windkraftanlagen.

Mehr darüber: BUND – Mythen und Fakten zu Windkraft und Vögeln

1. SF6-Gas in Windkraftanlagen

Desinformation: Windräder setzen große Mengen an Schwefelhexafluorid (SF6), einem sehr starken Treibhausgas, frei und sind daher schädlich für das Klima.

Fakten: SF6 wird in bestimmten elektrischen Schaltanlagen verwendet, um Kurzschlüsse zu verhindern. Es ist zwar tatsächlich ein starkes Treibhausgas, aber der Einsatz von SF6 ist streng reguliert, und die Menge in Windkraftanlagen ist sehr gering – und es gelangt nicht in die Umwelt, sondern wird beim Abbau der Anlage aufgefangen. Zudem wird intensiv daran gearbeitet, alternative Gase zu entwickeln und SF6 vollständig zu ersetzen.

Mehr darüber: SF6-Alternativen für Schaltanlagen in der Windkraft

Organisierte Windkraftgegner und ihre Verbindungen zur Öl-Lobby

Wir bitten noch um ein wenig Geduld.

Wir stellen in den nächsten Tagen Quellen und weiterführende Informationen zu allen Quizfragen zusammen. Dabei gehen wir sowohl auf die Fakten ein, als auch auf die Falschinformationen, die zu dem jeweiligen Thema im Umlauf sind, und die Hintergründe dafür.

Bitte aktualisieren Sie diese Seite in einigen Tagen noch einmal. Schreiben Sie uns gerne auch eine E-Mail an kontakt@zufki.de.

Über das Quiz

Hier ist unser etwas anderes Nachhaltigkeits-Quiz: Sie bekommen keine Alltagstipps, und schon gar nicht soll es Ihnen ein schlechtes Gewissen machen. Wir richten unseren Blick auf die, die mit ihrem schmutzigen Geschäftsmodell unsere Lebensgrundlagen zerstören und denen jedes Mittel recht ist, um weiterhin jeden Tag 3 Milliarden US$ Gewinn einzufahren.

Sie diskreditieren die Wissenschaft. Sie verbreiten Unwahrheiten über sämtliche Lösungen, z.B. Windräder, Wärmepumpen und Elektroautos. Als Ablenkungsmanöver bringen sie völlig ungeeignete Technologien in die Diskussion ein. Sie instrumentalisieren Schuldgefühle, Zugehörigkeitsgefühle und Verlustängste. Sie spalten die Gesellschaft. Das alles nur, um die Transformation zu einem sauberen Energiesystem zu verzögern – das mit heutigen Technologien inzwischen übrigens preisgünstiger wäre, als das tödliche fossile System.

Managern und Investoren wie Charles Koch ist bewusst, dass ihr Vorgehen 2-3 Milliarden unschuldiger Menschen die Lebensgrundlagen entzieht.

Das Quiz gibt es auch als Kartenspiel

Stellen sie den Spürsinn Ihrer Freunde und Bekannten auf die Probe. Wer hat die meisten richtigen Antworten? Gibt es Fakten, die unglaublich klingen oder auch Fakes, denen Sie selbst fest auf den Leim gegangen wären? Mit einem echten Kartenspiel macht es viel mehr Spaß!

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