Fakt – Ja, es gibt gravierende Mängel
Medienhäuser wie z.B. Axel Springer (Bild, Welt, …) stehen direkt unter dem Einfluss der fossilen Industrie. Aber auch viele seriöse Medien machen gravierende systematische Fehler, unter anderem „False Balance“, Sensations- / Clickbait-Meldungen, unzureichende Faktenchecks und Recherche, und übernehmen unkritisch Narrative und Meldungen der Fossil-Lobby.
Die Frage, ob sich die Medien beim Umgang mit der Klimakrise vor den Karren der Fossilindustrie spannen lassen, ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter redaktionelle Unabhängigkeit, wirtschaftliche Zwänge und bewusste oder unbewusste Narrative. Hier sind einige zentrale Aspekte:
1. Ökonomische Abhängigkeiten
Medienunternehmen sind oft auf Werbeeinnahmen angewiesen, und die Fossilindustrie gehört traditionell zu den großen Werbekunden. Diese Abhängigkeit kann dazu führen, dass redaktionelle Inhalte beeinflusst werden, um potenzielle Einnahmequellen nicht zu gefährden. Selbst subtile Verzerrungen, wie die Hervorhebung bestimmter Themen und das Herunterspielen anderer, können eine Folge sein.
2. Narrativ-Management durch die Fossilindustrie
Die Fossilindustrie investiert erhebliche Summen in PR-Kampagnen, die die öffentliche Wahrnehmung beeinflussen sollen. Strategien wie Greenwashing, bei denen Unternehmen sich nachhaltiger darstellen, als sie sind, finden oft in Kooperation mit Medien statt. Beispiele sind gesponserte Inhalte, Advertorials oder Partnerschaften, die das Image der Branche verbessern sollen.
3. Unbewusste Verstärkung durch journalistische Praktiken
Selbst bei redaktioneller Unabhängigkeit kann die Art und Weise, wie Journalismus betrieben wird, bestehende Machtstrukturen begünstigen:
- Falsches Gleichgewicht: Medien präsentieren oft „beide Seiten“ einer Debatte, auch wenn wissenschaftlich ein Konsens herrscht. Das kann der Klimakrise eine künstliche Kontroverse verleihen, die der Fossilindustrie nützt.
- Sensationalismus: Medien neigen dazu, extreme oder spektakuläre Ereignisse hervorzuheben, anstatt systemische Probleme wie die Rolle fossiler Brennstoffe in der Klimakrise tiefgehend zu analysieren.
4. Beispiele für Einflussnahme
Es gibt dokumentierte Fälle, in denen Unternehmen der Fossilindustrie direkt Einfluss auf Medien genommen haben:
- ExxonMobil und andere Unternehmen haben in der Vergangenheit Desinformationskampagnen finanziert, die gezielt Zweifel am menschengemachten Klimawandel säten.
- Bestimmte Nachrichtenportale oder Publikationen fördern bewusst Inhalte, die klimawissenschaftliche Erkenntnisse infrage stellen.
5. Gegenbewegungen und kritische Medien
Gleichzeitig gibt es eine Vielzahl von Medien und Journalisten, die sich unabhängig mit der Klimakrise befassen und die fossile Lobby kritisch beleuchten. Diese Berichterstattung hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, unterstützt durch investigative Recherche und neue digitale Plattformen, die weniger auf traditionelle Werbeeinnahmen angewiesen sind.
Fazit
Die Verantwortung liegt sowohl bei den Medien als auch bei den Konsument:innen, kritisch zu hinterfragen, welche Interessen hinter bestimmten Berichten stehen und wie ausgewogen die Berichterstattung ist.
Quellen:
Hier sind einige Quellen, die solche Einflussnahmen der Fossilindustrie in der Vergangenheit auf die mediale Berichterstattung der Klimakrise, dokumentieren:
- Desinformationskampagnen: Laut einem Interview mit dem Klimaforscher Michael E. Mann führt die Fossilindustrie seit Jahrzehnten milliardenschwere Kampagnen, um wissenschaftliche Beweise für die Klimakrise zu diskreditieren und Zweifel zu säen.
- Lobbyarbeit und Medienbeeinflussung: Ein Artikel auf Infosperber.ch beschreibt, wie die Fossilindustrie durch teure Werbekampagnen Medieninhalte mitbestimmt und so die öffentliche Meinungsbildung manipuliert.
- Verbreitung von Desinformation: Die Presse berichtet über gut finanzierte Lobbygruppen der Fossilindustrie, die gezielt Misstrauen gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Klimawandel säen, um eigene wirtschaftliche Interessen zu schützen.
Diese Quellen verdeutlichen, wie die Fossilindustrie versucht, durch verschiedene Formen der Einflussnahme die öffentliche Wahrnehmung und mediale Darstellung der Klimakrise zu ihren Gunsten zu beeinflussen.